Neue Dimensionen im US-chinesischen Machtkampf

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News 31.07.2020

Neue Dimensionen im US-chinesischen Machtkampf

ODDO BHF4 Minuten

Der positive Trend der umfragebasierten europäischen Konjunkturindikatoren setzt sich im Juli fort. Beim Einkaufsmanagerindex wurde sowohl für Deutschland als auch für die gesamte Eurozone und sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor der Schwellenwert von 50, der Expansion signalisiert, erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder überschritten. Der Euroraum erreicht einen Gesamtindex von 54,8; Deutschland einen Gesamtindex von 55,5. Die Ergebnisse der breiter angelegten ifo-Umfrage bestätigen den Trend für Deutschland – der Geschäftsklimaindex steigt auf 90,5 und übertrifft damit auch die Prognosen. Im Rahmen der Erwartungen fielen die gestern veröffentlichten Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung aus; die deutsche Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) ist, verglichen mit dem ersten Quartal, im vergangenen zweiten Quartal um 10,1 % geschrumpft (-11,7 % im Jahresvergleich). Die Zahlen spiegeln die ergriffenen Lockdown-Maßnahmen wider, welche beinahe den gesamten ersten Monat des Quartals aufrechterhalten wurden und sowohl im Dienstleistungssektor als auch im herstellenden Gewerbe für starke wirtschaftliche Einschnitte gesorgt hatten.

Trotz steigender Infektionszahlen in den USA und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Sorgen im Land erreicht der US-Einkaufsmanagerindex (für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor zusammengenommen) einen Wert von 50, bewegt sich also an der Schwelle zur Expansion. Abzuwarten bleibt, ob die diesen Donnerstag folgenden "harten Zahlen" wie das Bruttoinlandsprodukt und die neuen Arbeitsmarktdaten die Stimmung erhalten können. Im Durchschnitt erwarten die Marktbeobachter für Q2 einen Rückgang des realen BIP um rund 35 % (auf Jahresrate hochgerechnet, gegen Vorquartal); bei den Arbeitsmarktdaten deutet sich vor dem Hintergrund der beschleunigten Zunahme der Corona-Neuinfektionen eine Verlangsamung der Erholung an. Der ADP Indikator, ein Bericht, der i.d.R zwei Tage vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht vom US-amerikanischen Dienstleister Automatic Data Processing veröffentlicht wird, lässt einen merklich schwächeren Wiederaufbau der Beschäftigung im Juli erwarten, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entwickelten sich auf hohem Niveau (gut 1,4 Millionen) stabil bis leicht ansteigend.

Weniger üppig und angesichts von knapp 18 Millionen Arbeitslosen weniger konsumfreundlich könnte künftig die Arbeitslosenunterstützung in den USA ausfallen. Die bisherige Regelung mit ergänzenden Zuwendungen des Bundes in Höhe von 600 US$ pro Woche läuft zum 31. Juli aus, eine Nachfolgeregelung fehlt bisher. Der aktuelle Vorschlag des Senats sieht eine Kürzung der Ergänzungszahlungen auf zunächst 200 US$ pro Woche vor; ab dem 5. Oktober soll dann ein Mechanismus installiert werden, der in Kombination mit der Arbeitslosenunterstützung der Bundesstaaten ein Einkommen von (nur noch) 70 % des vorherigen Einkommens sicherstellen soll. Damit könnte eine wichtige Stütze der Konsumnachfrage wegfallen, insbesondere wenn auch die Zahl der Neuinfektionen die Erholung behindert.

 

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