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Nicht nur hierzulande sondern auch global werden die gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffenen - teilweise sehr restriktiven - Maßnahmen gelockert. Italien zählte zu den Ländern, welche in den letzten Wochen die strengsten Auflagen umgesetzt hatten. Seit dieser Woche dürfen dort unter anderem Restaurants, Cafés und Friseure den Betrieb wieder aufnehmen, und die Grenzen sollen Anfang Juni geöffnet werden. In den USA öffnen die meisten Bundesstaaten die inländischen Grenzen, lediglich Michigan und New Jersey befinden sich noch im Lockdown. Während China bereits Anfang April graduell zum Alltag zurückkehrte, folgen im asiatischen Raum nun Südkorea und auch Japan, zunächst in einzelnen Provinzen. Besonders für die Länder, deren Wirtschaftsleistung stark abhängig vom Tourismus ist, ist es von großer Bedeutung ob und in welchem Ausmaß in den kommenden Wochen weitere Lockerungen vorgenommen und inwiefern diese Lockerungen noch in diesem Jahr von den Menschen angenommen werden.
Positiver Blick nach vorn – EU-Unterstützungsprogramm nimmt Gestalt an
Die Investorenstimmung in Deutschland hat sich verbessert. Die ZEW-Umfrage (ZEW: Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland eröffnete diese Woche mit einem erwartungsgemäß positiveren Bild als noch im Vormonat (von 28,2 auf 51,0 Zähler; erwartet: 31,0; Quelle jeweils FactSet). In den USA hinterlässt die Corona-Krise dagegen ihre Spuren am dortigen Häusermarkt. So ist die Anzahl der begonnenen Neubauten im April im Vergleich zum Vormonat um deutliche 30,2% zurückgegangen, erwartet wurde ein Minus in Höhe von 32,7%. Auch Japan lieferte zu Beginn der Woche wichtige Konjunkturdaten: die Wirtschaftsleistung schrumpfte im ersten Quartal „nur“ um 0,9% und zeigt damit eine im globalen Vergleich relativ robuste Entwicklung (erwartet laut FactSet-Konsensus: -1,1%; ggü. Vq.).
Derweil haben sich Deutschland und Frankreich in dieser Woche auf einen Vorschlag für ein EU-Unterstützungsprogramm mit einem Gesamtvolumen von 500 Mrd. Euro geeinigt. Dieses langfristig ausgerichtete Programm soll allen voran den Ländern zu Gute kommen, die aktuell besonders stark unter der Corona-Krise leiden. Eine bemerkenswerte Neuerung dabei ist, dass die zur Verfügung gestellten Gelder als Zuschuss der EU an die Länder geleistet werden soll; finanziert werden sollen die Ausgaben über den EU-Haushalt über einen Zeitraum von knapp 20 Jahren.
Den südeuropäischen Ländern geht der Vorschlag nicht weit genug, den nordeuropäischen Ländern (u.a. Niederlande, Österreich) zu weit. Letztere denken eher an langfristige Kredite der EU. Der Merkel-Macron-Plan ist zunächst zwar nur ein Vorschlag und kein Ratsbeschluss, dürfte aber angesichts des politischen Gewichts der Protagonisten den Ausgangspunkt für die weiteren Diskussionen über den geplanten Wiederaufbaufonds auf Ratsebene und in der Kommission bilden.
Nächste Runde im US-Chinesischen Kräftemessen eingeläutet
Was sich vor gut zwei Wochen bereits in Form von Schuldzuweisungen und latenten Drohungen angekündigt hatte, manifestierte sich am vergangenen Wochenende in Form eines Handelsverbots für US-amerikanische Chiphersteller gegenüber dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei. Washington verkündete, dass Produkte, welche auf US-amerikanischer Software, Technologie oder geistigem Eigentum basieren, nicht nach China ausgeliefert werden dürften. Dies geschehe zum „Schutz der nationalen Sicherheit“. Huawei steht nun vor einer Zerreißprobe und äußert, dass „das Überleben des Unternehmens somit auf dem Spiel stünde“. Darüber hinaus wurden Investitionen eines staatlichen Pensionsfonds in chinesische Aktien verhindert. China reagierte auf die Attacke der USA mit der Ankündigung, dass US-Konzerne wie Apple, Cisco oder Qualcomm auf die Liste „unzuverlässiger“ Körperschaften gesetzt würden; außerdem ziehe man in Betracht, keine weiteren Flugzeuge der Firma Boeing zu kaufen.
Unter den Wirtschaftsexperten jedenfalls herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich ein Waffenstillstand der Kontrahenten für beide Länder gewinnbringend auswirken würde. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind nach wie vor stark geschwächt. Der Vorsitzende der Federal Reserve Bank Jay Powell sagte vor einigen Tagen voraus, dass die Erholung der US-amerikanischen Wirtschaft noch bis zum Ende des nächsten Jahres andauern würde. Die jüngste Eskalation im Konflikt mit China dürfte da nicht helfen.
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Nachrichten
Die rasante Aufwärtsbewegung, die sich an den Aktienmärkten in den USA und Europa in den vergangenen Monaten eher noch beschleunigt hat, lässt den einen oder anderen Anleger schwindlig werden. Vor allem Wachstumsaktien aus dem Tech-Bereich haben zum Teil hohe Kursgewinne verzeichnet.
Zu teuer, zu störanfällig, zu ineffizient – die Kritik am Zustand der Stromversorgung reißt nicht ab. Nun reiht sich auch der Bundesrechnungshof in die Reihe jener Stimmen ein, die vor dem schlechten Zustand des Stromnetzes warnen.
Taktgeber am Markt sind erneut die großen wachstumsstarken Large Caps, vor allem aus den USA, wo die sogenannten „Glorreichen Sieben“ – mit Ausnahme von Tesla – seit Anfang des Jahres für kräftige Kurszuwächse im S&P 500-Index sorgen. US-amerikanische Technologieaktien liegen also auch weiterhin in Führung – seit Oktober 2023 haben sie den S&P 500 um ganze 7,4% übertroffen.