China kämpft mit der Null-Covid Strategie

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Blick auf die Finanzmärkte 02.12.2022

China kämpft mit der Null-Covid Strategie

ODDO BHF3 Minuten

 

Stephan Rieke, Leiter Investment Office Märkte, ODDO BHF PWM

 

Thomas Schober, Macro Strategist, ODDO BHF PWM 

 

Die steigenden Zahlen der Neuinfektionen mit Covid-19 über die letzten Wochen in China haben die dortigen Gesundheitsbehörden erneut zu massiven Eingriffen ins öffentliche Leben veranlasst. Gerade auch wichtige Wirtschaftszentren wie Peking, Schanghai, Guangzhou oder Zhengzhou sind von den Beschränkungen erheblich betroffen. Zwar erscheint die Zahl der Erkrankten nach den „lockeren“ westlichen Maßstäben gering – mit Stand 30. November spricht die Nationale Gesundheitskommission (NHC) von rund 37.000 bestätigten Fällen. Doch die wenigen Fälle ziehen angesichts der von oberster Stelle vorgegebenen Nulltoleranz-Strategie weite Kreise.

 

Entsprechend befinden sich derzeit fast 2,1 Millionen Menschen als „enge Kontakte“ unter medizinischer Beobachtung. Für viele heißt das, dass sie in speziell eingerichteten Lagern in Quarantäne weggesperrt sind. Zudem kommt es zu umfangreichen Einschränkungen der Mobilität; Bewegungen zwischen Stadtvierteln sind untersagt, und in designierten „Hochrisikogebieten“ sind die Menschen aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben. Zu diesen „Hochrisikogebieten“ zählte beispielsweise das riesige Werk des Apple-Zulieferers Foxconn in Zhengzhou, wo es im November unter den rund 200.000 Arbeitern, die seit Oktober in einem „geschlossenen System“– beschränkt auf die Produktionsstätten selbst und die werkseigenen Unterkünfte – arbeiten, zu schlagzeilenträchtigen Unruhen kam. Die Städte und Regionen, die von mehr oder minder rigorosen Beschränkungen der Gesundheitsbehörden betroffen sind, repräsentieren nach Schätzungen von Goldman Sachs rund 65% des chinesischen Bruttoinlandsprodukts.

 

Die bemerkenswerten, sich im Laufe des Novembers landesweit verstärkenden Proteste sind zunehmend politischer geworden.  Entsprechend massiv fällt die Antwort der Sicherheitsbehörden aus.  Allerdings sind auch Ansätze eines Umdenkens der politischen Spitze in der Covid-Strategie zu erkennen. Grundsätzlich sollen Beschränkungen gezielter eingesetzt werden (z.B. keine Identifikation „enger Kontakte“, engere Fassung von „Hochrisikogebieten“) und die Eingriffe weniger schwerwiegend (z.B. durch Verkürzung der Isolationszeiten) sein. Doch mit der Umsetzung dieser Leitlinien tun sich die lokalen Behörden schwer, zumal die Nulltoleranz-Vorgabe weiterhin steht und das Gesundheitssystem einer größeren Welle von Infektionen nach Einschätzung auch chinesischer Experten vermutlich nicht standhalten würde. Es wurden und werden zwar erhebliche Mittel in die Eindämmung der Infektionen geleitet (allein die Kosten der Massentests werden auf über 2% des BIP geschätzt), aber für die Stärkung des Gesundheitssystems wurde bisher wenig getan.

 

 

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