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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie in der letzten Woche abgeschlossen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Als eine der ersten Zentralbanken wird die EZB Klimaziele in ihrer Arbeit berücksichtigen. Unmittelbar bedeutsam werden könnte insbesondere die Verpflichtung zur Offenlegung von Informationen zur umweltpolitischen Nachhaltigkeit von Unternehmen als Voraussetzung für die Eignung von privaten Wertpapieren für Anleihekäufe oder als Sicherheit. Wir wollen uns im Weiteren jedoch auf die Veränderungen der gelpolitischen Strategie im engeren Sinne konzentrieren. Die Überarbeitungen dort bringen keine radikalen Umbrüche, zumal das Ziel der Sicherung der Preisstabilität vorgegeben ist. Sie umfasst allerdings einige interessante Veränderungen, die sich auch in der Ausrichtung der aktuellen Geldpolitik niederschlagen könnten. EZB-Präsidentin Lagarde hat in Aussicht gestellt, dass die bevorstehende Sitzung des EZB-Rates im Juli ein „wichtiges Treffen“ sein werde.
Wir sehen vor allem vier wichtige strategische Änderungen:
(1) Die bisherige Quantifizierung des Inflationsziels mit „unter, aber nahe bei 2 Prozent“ (was landläufig mit 1,7 bis 1,9 Prozent übersetzt wurde) wird durch ein Ziel von „2 Prozent“ ersetzt. Das ist etwas einfacher, aber auch etwas höher. Die EZB vermeidet außerdem den durch die alte Formulierung provozierten Eindruck der Asymmetrie des Ziels.
(2) Als Inflationsindikator verwendet die EZB weiterhin den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), plant allerdings eine wichtige Ergänzung: In seiner bisherigen Fassung berücksichtigt der HVPI bei den Wohnkosten zwar Mieten, nicht aber die Nutzung von Wohnraum durch den Eigentümer. Dieses Element soll in den HVPI integriert werden; provisorisch will die EZB entsprechende Wohnkosten-Indikatoren stärker in ihre Entscheidungen einfließen lassen.
(3) Die EZB will vorübergehende, moderate Überschreitungen des Inflationsziels in Kauf nehmen, wenn die Leitzinssätze nahe der Zinsuntergrenze sind und massive Störungen des Wirtschaftsgeschehens einen besonders energischen und dauerhaften Einsatz der geldpolitischen Instrumente notwendig machen. Die EZB will allerdings keine Durchschnittsbetrachtung im Stil der US-Notenbank, aus der eine Verpflichtung zum Ausgleich von Zielunterschreitungen durch entsprechende Überschreitungen abgeleitet werden könnte.
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Nachrichten
Die rasante Aufwärtsbewegung, die sich an den Aktienmärkten in den USA und Europa in den vergangenen Monaten eher noch beschleunigt hat, lässt den einen oder anderen Anleger schwindlig werden. Vor allem Wachstumsaktien aus dem Tech-Bereich haben zum Teil hohe Kursgewinne verzeichnet.
Zu teuer, zu störanfällig, zu ineffizient – die Kritik am Zustand der Stromversorgung reißt nicht ab. Nun reiht sich auch der Bundesrechnungshof in die Reihe jener Stimmen ein, die vor dem schlechten Zustand des Stromnetzes warnen.
Taktgeber am Markt sind erneut die großen wachstumsstarken Large Caps, vor allem aus den USA, wo die sogenannten „Glorreichen Sieben“ – mit Ausnahme von Tesla – seit Anfang des Jahres für kräftige Kurszuwächse im S&P 500-Index sorgen. US-amerikanische Technologieaktien liegen also auch weiterhin in Führung – seit Oktober 2023 haben sie den S&P 500 um ganze 7,4% übertroffen.