Turbulente Tage im Bankensektor

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Blick auf die Finanzmärkte 17.03.2023

Turbulente Tage im Bankensektor

ODDO BHF3 Minuten

Stephan Rieke und Christian von Hiller, Investment Office PWM

 

 

Die Zinserhöhungen der Notenbanken hinterlassen Spuren. Der Zusammenbruch der kalifornischen Silicon Valley Bank in der vergangenen Woche hat Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 wachgerufen. Die Anleger sind alarmiert, und das Misstrauen gegenüber den Banken ist groß. Ins Kreuzfeuer der Märkte ist in dieser Woche auch die schweizerische Großbank Credit Suisse geraten. Beide Fälle sind nur wenig vergleichbar.

 

Die Silicon Valley Bank (SVB) war auf das Geschäft mit Startup-Unternehmen im Silicon Valley spezialisiert. Der Startup-Boom der Jahre 2020/21 hatte der Bank hohe Zuflüsse an Einlagen beschert, die die SVB ihrerseits zu einem wesentlichen Teil in langfristige Anleihen investierte. Der Anstieg der Anleiherenditen im vergangenen Jahr brachte der SVB dann jedoch hohe, wenn auch zunächst unrealisierte Verluste. Ende 2022 hatte die SVB 91 Milliarden Dollar in Anleihen, die bis zur Endfälligkeit gehalten, sogenannte „Hold to maturity“-Anleihen, angelegt. Für diese wies sie für 2022 Verluste von mehr als 15 Milliarden Dollar aus.

 

Als die Einlagen zu schrumpfen begannen (teils aufgrund attraktiverer Anlagealternativen, teils aufgrund des Mittelverzehrs der Startups), musste die Bank Anleihebestände liquidieren und dabei zum Teil hohe Verluste in Kauf nehmen. Der Prozess beschleunigte sich, als aufgrund dieser Zwangsverkäufe eine Kapitalerhöhung nötig wurde. Nervöse Einleger zogen daraufhin in nur zwei Tagen 42 Milliarden Dollar ab – ein klassischer „Bank Run“. Die Kapitalerhöhung scheiterte. Am 10. März schloss die amerikanische Bankenaufsicht die Silicon Valley Bank und stellte sie unter die Kontrolle der Einlagensicherungsbehörde.

 

Bei der Credit Suisse stellt sich die Lage deutlich anders dar. Nach einer Reihe von Missmanagementfällen in der Vergangenheit hatte die Bank Anfang Februar für das Jahr 2022 einen Nettoverlust von 7,3 Milliarden Schweizer Franken ausgewiesen. Schon im Oktober 2022 hatte sie eine umfassende Restrukturierung eingeleitet. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung im November 2022 wurde die Saudi National Bank mit einem Anteil von 9,8 Prozent größter Einzelaktionär der Credit Suisse. Dieser Investor sorgte am Mittwoch (15.3.2023) mit der Aussage für Schlagzeilen, sich an einer künftigen Kapitalerhöhung nicht beteiligen zu wollen. Diesen Kommentar des wichtigsten Kapitalgebers werteten die Märkte als Misstrauenssignal. Das löste unter den ohnehin verunsicherten Marktteilnehmern eine neue Welle von Marktturbulenzen aus, mit der Credit Suisse im Mittelpunkt. Der Aktienkurs der Credit Suisse brach im Verlauf des Tages (15.3.23) um 24 Prozent ein.

 

 

 

 

 

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