Unternehmensverkauf planen: So sichern Sie den Erfolg Ihres Lebenswerks
Die wichtigsten Fakten zum Unternehmensverkauf auf einen Blick
Ein Unternehmensverkauf kann eine komplexe Angelegenheit sein, daher ist eine gute Vorbereitung entscheidend für den erfolgreichen und risikoarmen Verkaufsprozess. Mit der richtigen Verkaufsstrategie und Unternehmensbewertung können Sie den maximalen Wert aus dem Unternehmen herausholen.
Beachten Sie dabei immer, dass der gesamte Prozess aufgrund der vielen notwendigen Schritte durchaus mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann. Seien Sie auch darauf gefasst, dass der Verkauf des Unternehmens manchmal eine emotionale Herausforderung darstellt, mit der sich der Verkäufer ebenfalls konfrontieren muss.
Wie jeder andere geschäftliche Deal kommt auch eine Betriebsveräußerung nicht ohne eine gründliche Vorbereitung aus. Die Risiken, die sich daraus ergeben, sind vielfältig. Beispielsweise könnte eine fehlende gründliche Analyse der Unternehmenswerte die potenziellen Käufer abschrecken. Zudem besteht die Gefahr, dass der Verkaufspreis nicht dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entspricht. Dies kann dazu führen, dass Sie Ihr Lebenswerk unter Wert verkaufen.
Eine durchdachte Strategie ist unerlässlich für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf. Dazu gehört beispielsweise die klare Definition der Verkaufsziele, beispielsweise ob das gesamte Unternehmen oder nur Teile davon verkauft werden sollen. Es gehört ebenfalls zur Strategie, die ideale Käufergruppe für das Unternehmen zu definieren und diese gezielt anzusprechen. Dabei müssen vor allem die Kernkompetenzen des Unternehmens oder die Alleinstellungsmerkmale (USPs = unique selling propositions) gut dargestellt und kommuniziert werden.
Um den besten Preis beim Unternehmensverkauf zu erzielen, sollten Sie das richtige Bewertungsverfahren anwenden. Dazu gehören beispielsweise das Ertragswertverfahren (DCF = Discounted Cash Flow), bei dem die künftigen Erträge beurteilt werden, das Substanzwertverfahren, bei dem der aktuelle Firmenwert zugrunde gelegt wird sowie das Multiplikatorverfahren, bei dem das Unternehmen mit anderen Firmen rechnerisch verglichen wird. Für jedes Unternehmen eignet sich eine andere Methode, daher ist es wichtig, sich für die optimale Methode zu entscheiden, um einen angemessenen Preis festzulegen.
Wie läuft ein Unternehmensverkauf ab?
Der Ablauf der Betriebsveräußerung lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen, die unterschiedliche Herausforderungen haben. Eine wichtige Rolle beim Verkauf kommt der Corporate Finance zu, die beispielsweise die Unternehmensbewertung, die Finanzanalyse, die Erstellung der notwendigen Verkaufsunterlagen oder die Due Diligence zu bewältigen hat.
Die Phasen eines Verkaufsprozesses: Von der Vorbereitung bis zur Übergabe
Eine Betriebsveräußerung gliedert sich typischerweise in mehrere Phasen. Dazu gehören:
- Vorbereitungsphase, in der die interne Analyse des Unternehmens und die Bewertung der finanziellen Situation, der Marktposition und der operativen Abläufe erfolgt.
- Marktanalyse: Zur anschließenden Marktanalyse zählt auch die Identifikation potenzieller Käufer. Durch diese Daten lässt sich am besten herausfinden, wer Ihr Unternehmen am ehesten kaufen würde.
- Strategieentwicklung: Nun gilt es, eine Verkaufsstrategie zu entwickeln, bei der beispielsweise festgelegt wird, ob nur Teile oder das gesamte Unternehmen verkauft werden sollen und zu welchen Preisen und Bedingungen.
- Verhandlungsphase: Anschließend können erste Gespräche mit potenziellen Käufern stattfinden, bei denen die Verkaufsbedingungen konkret verhandelt werden.
- Risikoprüfung: Anschließend führt der Käufer die Due-Diligence-Prüfung durch, um sicherzustellen, dass alle erhaltenen Informationen korrekt sind.
- Vertragsabschluss: Nach erfolgreicher Verhandlung und Einigung wird ein entsprechender Kaufvertrag aufgesetzt und unterzeichnet.
- Übergabephase: In dieser letzten Phase erfolgt die tatsächliche Übergabe des Unternehmens an den neuen Eigentümer.
Interne Übergabe oder Verkauf an externe Investoren – Welche Optionen gibt es?
Wenn ein Unternehmen nicht innerhalb der Familie an einen Nachfolger übergeben werden kann, bieten sich vor allem zwei Optionen an:
Interne Übergabe an leitende Angestellte oder Mitarbeiter: Diese Option bietet den Vorteil, dass die Übergabe einfach und zügig abgeschlossen werden kann, die neuen Eigentümer das Unternehmen bereits kennen und das notwendige Fachwissen besitzen. Problematisch ist dabei manchmal, dass die Interessenten finanziell nicht stark genug für eine rasche Übernahme sind. Diese Option sollte daher frühzeitig abgeklärt werden.
Externe Investoren: Dabei lässt sich in der Regel ein höherer Preis erzielen und der neue Besitzer kann innovative Ideen in das Unternehmen bringen. Die Suche nach einem Käufer ist bei dieser Option jedoch in der Regel langwieriger und aufwändiger.
Typische Dauer eines Unternehmensverkaufs
Bei einem so kompakten geschäftlichen Deal wie der Betriebsveräußerung gibt es keine Standard-Dauer, in der die Transaktion durchgeführt ist. Stattdessen hängt der Zeitbedarf von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe des Unternehmens, der Branche und dem gewählten Verkaufsansatz. Durchschnittlich kann der Verkauf zwischen sechs Monaten bis zu zwei Jahren dauern. Eine gründliche Vorbereitung kann jedoch diesen Prozess beschleunigen.
Wichtige Überlegungen vor dem Unternehmensverkauf
Vor dem Unternehmensverkauf sollten Sie sich die Frage stellen, warum Sie verkaufen möchten und welche Ziele Sie mit dem Verkauf verfolgen. Eine klare Verkaufsentscheidung macht es einfacher, den Ablauf zu planen und potenziellen Käufern gegenüber darzustellen, warum das Unternehmen eine attraktive Investition darstellt.
Um im Unternehmensverkauf erfolgreich zu sein, ist es wichtig, die Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens klar zu definieren. Attraktiv für die Übernahme sind zielgruppenorientierte wirtschaftlich arbeitende Unternehmen, die sich aufgrund ihrer Vorteile gegenüber dem Wettbewerb erfolgreich durchsetzen können. Stellen Sie also klar, warum genau Ihr Unternehmen einzigartig ist und welche Wettbewerbsvorteile sie gegenüber anderen Unternehmen der Branche besitzen.
Sich durch den Unternehmensverkauf von seinem Lebenswerk zu trennen, ist nicht einfach. Der emotionale Aspekt wird jedoch von jedem Betroffenen individuell unterschiedlich gehandhabt. Manche sind erleichtert, wenn das Unternehmen in gute Hände gelangt und stolz darauf, dass es weiterhin erfolgreich ist. Wer sich damit schwer tut, kann mit Mentoren, Coaches oder Beratern darüber sprechen, um den Abschied leichter zu bewältigen.
Planung des Unternehmensverkaufs: Schritte zum Erfolg
Unternehmensbewertung: Methoden und Tipps
Wichtig für die erfolgreiche Betriebsveräußerung ist die Unternehmensbewertung, die am besten von einem Experten durchgeführt wird. Dafür stehen mehrere Varianten zur Auswahl:
- Ertragswertverfahren (DCF): Dabei wird der künftige Unternehmensertrag geschätzt und auf den heutigen Wert abgezinst.
- Substanzwertverfahren: Hier werden die Vermögenswerte und deren aktuellen Marktwert festgestellt.
- Marktwertverfahren (Transaction Multiples): Zur Bewertung wird das Unternehmen mit ähnlichen Firmen verglichen, die kürzlich verkauft wurden.
- Trading Multiples: Zur Bewertung wird das Unternehmen mit ähnlichen Firmen verglichen
Experten hinzuziehen: M&A-Berater, Steuerberater und Anwälte
Die Unterstützung durch Fachleute kann den Unternehmensverkauf erheblich erleichtern. Besonders drei Personengruppen sind wichtig für den Verkaufsprozess:
- M&A-Berater (Mergers and Acquisitions): Diese Spezialisten helfen Unternehmen beim gesamten Prozess und unterstützen diese dabei, potenzielle Käufer zu finden, den Verkaufsprozess zu steuern und die Verhandlungen zu führen.
- Steuerberater prüfen alle steuerlichen Belange, die mit dem Verkauf zusammenhängen.
- Anwälte prüfen die juristischen Faktoren, klären alle rechtlichen Fragen und setzen am Ende einen korrekten Vertrag auf, der alle besprochenen Bedingungen für den Verkauf enthält.
Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen verstehen
Ein erfolgreicher Unternehmensverkauf berücksichtigt alle rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für die Art des Unternehmens und die Branche. Steuerberater und Anwälte helfen Ihnen dabei, die vertragsrechtlichen Voraussetzungen zu klären sowie die Steuerlast festzustellen und im Idealfall zu minimieren. Falls Ihr Unternehmen eine GmbH ist, müssen zusätzliche spezifische Regelungen beachtet werden.
Checkliste für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf
Jede Betriebsveräußerung ist individuell und es gibt unterschiedliche Punkte zu beachten. Allerdings gibt es auch grundsätzliche Maßnahmen und Unterlagen, die in jedem Fall zu beachten sind. Daher empfiehlt es sich, im Vorfeld eine strukturierte Checkliste zu erstellen, um sicherzustellen, dass Sie keine wichtigen Schritte auslassen.
Die wichtigsten Unterlagen auf einen Blick
Da jeder Verkauf einzigartig ist, können sich situationsbedingt verschiedene Unterlagen ergeben, die bereitstehen müssen. Für interessierte Käufer sind jedoch stets dieselben Informationen wichtig für die Due Diligence und Kaufentscheidung. Daher gehören in der Regel folgende Dokumente dazu:
- Finanzunterlagen: Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre sowie eine aktuelle BWA.
- Verträge: Alle relevanten Verträge mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Dazu zählen auch vorhandene Mietverträge, idealerweise mit zugehörigen Grundrissen und Fotos.
- Betriebsunterlagen: Informationen über Betriebsabläufe und -strukturen (Organigramm) und weitere hilfreiche Daten wie Produktkataloge oder Warenbestände etc.
- Rechtliche Dokumente: Gesellschaftsverträge und Genehmigungen, Lizenzen, Patente etc.
Maßnahmenplan für die Vorbereitung
Erstellen Sie einen detaillierten Maßnahmenplan zur Vorbereitung Ihres Unternehmensverkaufs. Dieser sollte folgende Punkte umfassen:
- Professionelle und objektive Unternehmensbewertung durch einen Experten vornehmen.
- Erstellung einer Liste potenzieller Käufer oder Investoren, um mögliche Interessenten herauszufiltern.
- Berater- oder Verkaufsteam zusammenstellen: Stellen Sie ein Team aus Experten wie externen Beratern, Fachanwälten, Steuerberatern und Finanzexperten zusammen, das Sie während des gesamten Prozesses unterstützt.
- Zusammenstellung und Aufbereitung relevanter Finanzunterlagen.
- Rechtliche Dokumentation aller Verträge und Genehmigungen prüfen.
- Betriebsabläufe für potenzielle Käufer dokumentieren, um interne Abläufe für Interessenten transparenter zu machen und die Effizienz hervorzuheben.
- Unternehmenspräsentation vorbereiten, die die Stärken und Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens verdeutlichen.
- Vertraulichkeitsvereinbarungen vorbereiten, um die besprochenen sensiblen Informationen optimal zu schützen. Diese Vertraulichkeitsvereinbarungen oder NDAs (= non-disclosure agreements) sind bei M&A Transaktionen generell üblich. Sie sind individuell gestaltbar und umso ausführlicher, wenn es sich beim Käufer um einen Wettbewerber handelt.
Tipps für die Nachbereitung nach dem Verkauf
Nach der Betriebsveräußerung ist es wichtig, sich um weitere Aspekte zu kümmern. Dazu gehören beispielsweise ein Übergangsmanagement für den reibungslosen Übergang auf den neuen Eigentümer sowie die finanzielle Planung zur Investition oder anderweitigen Anlage des erhaltenen Verkaufserlöses.