Correspondent Banking: So sichern Sie Ihre internationalen Transaktionen

Korrespondenzbankbeziehungen oder Correspondent Banking ist bei globalen Geschäftsbeziehung wichtig für die Abwicklung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs. Diese Banken unterstützen maßgeblich die Handelsfinanzierung („Trade Finance„) und bieten verschiedene International Banking Lösungen.

Was ist Correspondent Banking?

Hierbei arbeiten zwei Banken in unterschiedlichen Ländern zusammen, die häufig, aber nicht zwingend, ein Konto in der fremden Währung führen. Über diese gegenseitigen Konten lässt sich der Zahlungsverkehr schnell und effizient abwickeln.

Wie funktioniert Correspondent Banking?

Die Partner- oder Korrespondenzbanken unterhalten oft aber nicht zwingend Konten bei der jeweils anderen Bank. Diese werden in der Regel in der dort gültigen Landeswährung geführt. So lassen sich Überweisungen schnell in der passenden Währung abwickeln. Besonders wichtig ist das Correspondent Banking für Dokumenteninkassi oder Akkreditive sowie andere Optionen der Außenhandelsfinanzierung.

Ablauf: Die Banken, die den Auftrag erteilen, zahlen an die Korrespondenzbank des Empfängers oder an eine zwischengeschaltete Bank. Die Korrespondenzbank des Empfängers schreibt diesem dann den Überweisungsbetrag gut.

Etablierung einer Korrespondenzbankbeziehung

Korrespondenzbankbeziehungen werden vertraglich begründet und unterliegen den Vorgaben des Geldwäschegesetzes (GwG) sowie den bankaufsichtsrechtlichen Bestimmungen des Kreditwesengesetzes (KWG). Für grenzüberschreitende Korrespondenzbeziehungen mit Kreditinstituten gelten regelmäßig verstärkte Sorgfaltspflichten. Institute müssen insbesondere:

  1. Ausreichende Informationen über das Respondenteninstitut einholen (Geschäftsmodell, Reputation, Aufsicht, ML/TF-Risikoprofil)
  2. Die Qualität der AML/CFT-Kontrollen des Respondenten bewerten und ggf. dokumentierte Maßnahmen vereinbaren
  3. Die Aufnahme der Beziehung durch das oberste Management genehmigen
  4. Verantwortlichkeiten – insbesondere bei „payable-through“-Konstellationen – vertraglich klar regeln sowie
  5. Eine laufende, risikobasierte Überwachung der Transaktionen sicherstellen. In Deutschland sind u. a. Kreditinstitute i. S. d. § 2 Abs. 1 Nr. 1 GwG i. V. m. § 1 KWG Verpflichtete; die BaFin konkretisiert die Anforderungen in ihren Auslegungs- und Anwendungshinweisen, ergänzend dazu enthalten die EBA-Leitlinien und die FATF-Guidance sektorale Vorgaben für Korrespondenzbeziehungen.

Prozess der Zahlungsabwicklung

Die Zahlungsabwicklung ist recht einfach und bequem. Dabei muss lediglich der Kunde seiner Bank den Zahlungsauftrag übergeben. Diese Bank gibt den Zahlungsauftrag an eine ihrer Korrespondenzbanken weiter, die ein Konto in der benötigten Landeswährung unterhält. Diese Korrespondenzbank leitet die Zahlung an die Bank des Endbegünstigten weiter.

Nutzung von SWIFT und anderen Netzwerken

Nachrichten- vs. Abwicklungsinfrastruktur: SWIFT ist ein globales Finanz-Nachrichtennetz, das standardisierte Zahlungsnachrichten (z. B. MT/ISO 20022) zwischen Instituten übermittelt. Die Wertstellung erfolgt nicht über SWIFT, sondern über Zahlungs- und Abwicklungsinfrastrukturen (z. B. die TARGET-Services der EZB) oder über Korrespondenzkonten (Nostro/Vostro) zwischen den beteiligten Banken.

In der Praxis werden grenzüberschreitende Zahlungen daher per SWIFT-Nachrichten angewiesen, während Buchung und Liquiditätsübertragung in den jeweiligen Settlement-Systemen bzw. über die Konten der Korrespondenzbanken erfolgen.

Rolle der Nostro- und Vostro-Konten (Loro-Konten)

Begriffe gemäß Zentralbank-/BIS-Glossar: Ein Nostro-Konto ist das Konto einer inländischen Bank bei einer ausländischen Bank („Unser Geld bei Ihnen“); ein Vostro-Konto ist das inländische Konto, das eine ausländische Bank bei einer inländischen Bank führt („Ihr Geld bei uns“). Beide Kontotypen dienen u. a. der Abwicklung von Devisen- und Korrespondenzzahlungen sowie der Liquiditätssteuerung im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. (Quellen: BIS/CPMI Glossary; EZB/ECB Glossary).

Hinweis zur Terminologie: Mitunter wird auch „Loro“ verwendet, um die Dritt-Perspektive („Ihr Geld bei ihm“) zu beschreiben; gebräuchlich in der Praxis sind jedoch die Begriffe Nostro und Vostro. (Quellen: BIS/CPMI Glossary; EZB/ECB Glossary).

Rolle und Einfluss von Correspondent Banking im internationalen Finanz- und Handelsverkehr

Correspondent Banking bildet das Rückgrat vieler grenzüberschreitender Zahlungen: Eine Korrespondenzbank hält Einlagen für andere Institute und erbringt Zahlungs- und Serviceleistungen, damit Transaktionen ohne eigene lokale Präsenz möglich werden. Dadurch entstehen Reichweite und Skalierbarkeit im internationalen Zahlungsverkehr — einschließlich Zugang zu Märkten, Währungsumtausch, Liquiditätssteuerung und Handelsabwicklung. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

Durch die Zahlungen und weitere Dienstleistungen unterstützen die Korrespondenzbanken den globalen Zahlungsverkehr. Aufgrund des gut durchdachten Risikomanagements ist Zahlungsweise für deutsche Exporteure auch besonders sicher.

Diese Korrespondenzbanken verfügen über Konten in verschiedenen Währungen, was die Währungsumrechnung erleichtert. Dennoch kann es in bestimmten Fällen zu Verzögerungen oder zusätzlichen Gebühren kommen, die das Risiko von Währungsschwankungen nicht vollständig eliminieren.

Aufgrund der vielen Konten und Währungen, über die die Korrespondenzbanken verfügen, können Korrespondenzbanken ihren Kunden oft schnell Geldmittel zur Verfügung stellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nicht immer in Echtzeit geschieht und von den spezifischen Vereinbarungen zwischen den Banken abhängt.

Da die Banken in verschiedenen Ländern gleichzeitig tätig sind, eröffnen sie ihren Kunden die Möglichkeit, ebenfalls weltweit Handel zu treiben und dabei eine schnelle bargeldlose Zahlung mit Kunden oder Lieferanten abzuwickeln.

Quellen (institutionell):